Nantes 2024

Der etwas andere Blogbeitrag, ich wage für diesen Beitrag die Veränderungen, weil Nantes das so anbietet. Außerdem muss ich betonen, dass ich hier nur einen Bruchteil von dem zeigen kann, was es in Nantes zu sehen gibt und wir gesehen haben.

Street Art und Art in Nantes

fotografiert im Sommer 2024

müsste es heißen.

LadyBug

Alleine die Aussicht Murals von LadyBugNantes zu finden, löste den Wunsch aus, Nantes zu bereisen. Die Ausbeute war leider gering, mangels ausreichender Recherche im Vorfeld. Wunderbar war es trotzdem in Bouguenais, einem Vorort von Nantes, in einer kleinen Gasse, einen wunderbaren Elefanten zu finden. Er ist, wie alle ihre Arbeiten mit einer besonderen pointilistischen Schablonentechnik entstanden.

Das nächste Bild fanden wir à l’intérieur, in einem kleinen Café. Ein kleiner Junge saß auf dem Stuhl davor und machte seine Hausaufgaben. Die Mutter bat ihn sofort höflich beiseite zu gehen, als sie bemerkte, dass wir das Portrait bewundern und fotografieren wollten.

Das Viertel Bouffay

Bewegen wir uns durch die Stadtteile. Im alten Viertel Bouffay befinden sich kleine Gassen mit einer Menge Street Art.

Paste-ups und Urbanhacking vom Feinsten

Bust, aka Alexis Stephens, Seb Bouchard, Olivier Chéné, der durch seine Kinder-und Jugendbuchillustrationen bekannt ist, die Artists Les Frères Bonpinceau und Magritestreetart sind nur ein Teil dessen, was ich hier zeigen kann. Bei genauem Hinsehen findet ihr im dritten Foto auch noch Exposito Art aus Paris. Was das gelbe Stencil im selbigen Foto bedeutet, weiß ich leider nicht, hoffe aber auf „political correctness“. Das letzte Foto zeigt ein großes plakatartiges Paste-up, dass ich nicht zuordnen kann. Es klebt am Eingang zur Passage Bouchard, die ein Durchgang zum „Jardin Urbain“, bzw. dem „Jungle intérieure“ der von Evor angelegt wurde, ist.

Es gibt in Nantes eine Grüne Linie. Die ist 23 Kilometer lang und führt an über 130 Kunstwerken (und da ist die Street Art nicht inbegriffen) entlang. Sie ist tatsächlich mit grüner Farbe auf den Boden gemalt und es begegnen einem nicht wenige Menschen, die genau auf dieser Linie die Stadt erkunden, zu fuß oder mit dem Rad. Wir sind häufig davon abgewichen, aber konnten uns so gut orientieren und auch andere Kunst sehen. So z.B. „La Famille des Hybrides- Sir Palm et Lady Palm“, eine Installation von Jean-François Fortou im Innnenhof eines Hotels.

„L’évasion“, die Flucht ergreifen die vier Karyatiden, die alle Menschen kennen, die schon einmal in Paris waren und sich an den schönen Wallace-Brunnen erfreut haben. Der Künstler Cyril Pedrosa ermöglicht ihnen, den jungen Frauen, in vier Stationen in der Stadt die Flucht. Denn, die Güte, Nächstenliebe, Einfachheit und Nüchternheit verkörpernden Damen, die eine Kuppel auf ihren Schultern tragen, um den Durst der Bewohner der Städte zu stillen, haben diese Rolle nicht selbst gewählt. Sie sind Opfer der geschlechtsspezifischen Rollenzuweisung. So edel es sein mag, so haben sie jetzt andere Pläne, unterstützen sich gegenseitig und beschließen das Abenteuer des Lebens, selbst in die Hand zu nehmen. Ein erfrischender und längst überfälliger feministischer Ansatz, mal anders dargestellt!

Am Rande des Viertels liegt das Museum der Modernen Kunst (ebenfalls empfehlenswert) und in einer Nebenstraße davon Street Art von Cindrine, Vanessa Piras und vermutlich Sémor.

Das Viertel Graslin

Im nobleren Stadtviertel Graslin, ebenfalls im Zentrum, war die phantastische Installation von Henrique Olivera zu sehen. „Le rêve de Fitzcarraldo“ ist ein riesiger, aus altem Holz entstandener, wie eine Hand Richtung Theater greifender, Ast, der den ganzen Platz einnimmt.

Und um die Ecke prangt dieses Gemälde von Sémor (und vielleicht anderen?).

Île de Nantes

Die Loire teilt sich in Nantes in einen nördlichen Arm, Bras de la Madeleine, und einen südlichen, Bras de Pirmil. Am Ufer des nördlichen Teils, an der Pont Aristide Briand, haben wir viele Graffiti entdeckt. Da ging es z.T. um Palestina, aber auch um andere Themen. Die Artists und Writer der CNN 199 Crew, Veneno One und Blacklines waren hier u.a. zugange.

Nahe einer anderen Brücke, der Pont Général Audibert, liegt die Île de Grande Biesse, die für die Geschichte der Stadt eine große Rolle gespielt hat. Studio Katra hat dem ein Denkmal gesetzt und das Mural „Biesse“ liegt an der gleichnamigen Straße.

Unweit davon liegt die Église Sainte-Madeleine, die rückseitig von Moner gestaltet wurde.

Nur wenige Laufminuten entfernt befindet sich „Samoa Street Line“, eine große Hall of Fame mit Skatepark. Dort konnte ich massig Graffiti und Art u.a. von Ador, Aucre und Ratzone fotografieren.

Weiter westlich, auf der Insel, begegnet einem die Haupt-Touristik-Attraktion „Les Machines de l´ile“, ein bombastischer Elefant, eine Maschine, die schnaubend und rüsselschwingend durchs Quartier fährt . Ganz nah davon, haben Zoer und Sainer ihre erste Zusammenarbeit an die Hauswand gebracht.

Ganz nahe, dieses kleine Stencil und von Agency a/LTA „L´Abre à basket“.

Geht oder fährt man nun bis zur westlichsten Spitze der Insel, führt es einen an diversen kleinen und großen interessanten Kunstwerken vorbei. Da ist zuerst „Résolution des forces en présence“ von Vincent Mauger.

Dann kommen die Ringe, die am Ufer aufgereiht sind und einen interessanten Blick bieten. Ein Kunstwerk von Daniel Buren und Patrick Bouchain (nachts leuchten sie wohl farbig).

Es folgen Paste-ups der grandiosen Ladame Quicolle aus Lille, die ich sehr schätze und über deren Funde ich mich ganz besonders gefreut habe, und schöne Paste-ups von Seb Bouchard. Auf dem zweiten Foto ist auch noch Igreka2n zu finden.

Humoristisch wird es ein paar Meter weiter. „Invendus-Bottes“, riesige Gummistiefel von Lilian Bourgeat und am ehemaligen Bananen-Hangar eine Zusammenarbeit von Studio Katra und Ador.

Gegenüber, auf der anderen Flussuferseite, nahe des Jules-Verne-Museums, befindet sich seit August 2017 ein riesig-breites Mural von Sémor und Ador mit dem Titel „Trafic“. Fällt ebenfalls in die Kategorie „lustig“, bei geneuerem Hinschauen.

An der Spitze im Westen, wo die beiden Loire-Arme wieder zusammenfließen, zwischen der Seheswürdigkeit „Grue Titan Grise“ und einer Zirkusschule, stehen ein paar Häuser, die reich an Street Art und Graffiti sind. Hier nur ein paar Ausschnitte. Die Artist sind mir weitgehend unbekannt, aber zumindest Amandine Lopez und Super Bourdi kann ich benennen. Letzterer mit einer sehr schönen Spielerei zum Thema „Street Art“ mit Anspielungen auf den Artist Space Invader, die Paste-up-Szene, die Graffiti-Artists und das Zusammenspiel mit der Polizei.

Ganz nah, am südlichen Ufer der Insel, fand ich ein Mural von Kegrea.

Nördlich davon, es ist bestimmt ein Viertel der ganzen Insel, ist eine Mega-Baustelle. Hier wurde enorm viel abgerissen und es entsteht ein ganz neues Stadtviertel, in dem vermutlich nur die gut betuchten arbeiten und leben werden können.

Auf der nördlichen Stadtseite zurück, in der Nähe des Bahnhofs fand ich noch dieses Mural. Es weist auf einen sozialen Ort hin, der zunehmend mehr Menschen mit Nahrung und dem fürs Leben Notwendige, versorgt. Die Artists des Eta Sigma Collectives, zeichnen hierfür verantwortlich.

Titel: LadyBugNantes

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Camping: Stadtnah fanden wir keinen kostengünstigen Campingplatz. Der Caming Belle Rivière liegt 10 Fahrradkilometer flussaufwärts an der Loire und ist zu empfehlen. Der Radweg nach Nantes ist der Euro-Radweg Nr. 6.