Bayonne 2024

Points de vue

Points de vue ist ein Festival, das es seit 2017 in Bayonne gibt. Vom 18. bis 22. Oktober 2017 waren Dourone, Seb Velasco, Jaune, RNST, Xavier Anuzibai und andere in der Stadt.

Das Mural von Veks Van Hillik mit dem Titel „Always lost in the sea“ war schon im Vorjahr entstanden. Anlässlich seiner Ausstellung „DARWIN THEOREM“ im Spacejunk Space in der nahegelegenen Kaxu Galerie, malte er im Dezember 2016 im öffentlichen Raum. Anfang Oktober war Veks in Grenoble und hat dort im Rahmen des „Grenoble Street Art Fest“ ebenfalls ein Motiv mit einem Fisch gemalt.

Veks Van Hillik

Monkeybird

Wie das o.g. Mural entstand auch das Monkeybird-Mural 2016 im Zusammenhang mit Spacejunk.

Dourone

Der Titel des Murals von Dourone, das 2017 entstand, lautet „Pensando en un cambio“, frei übersetzt „über eine Veränderung nachdenken“. Die junge Frau in Baskenmütze scheint über die Zukunft nachzudenken. Das Duo Dourone besteht aus Fabio Lopez Gonzalo, aus Madrid stammend, und Elodie Arshak.

Jaune

Die jungen Kletterer in den gelben Westen sind noch gut erhalten, obwohl sie schon sieben Jahre alt sind. Meine Standortangabe ist leider etwas ungenau. Die ersten beiden Bilder sind am Place Louis Pasteur in Grand Bayonne entstanden und das dritte im Stadtteil Saint-Esprit.

Oakoak

Ich finde den Panzerknacker wirklich witzig. Oakoak hat 2017 mehrere Stencil in der Stadt gesprüht, wovon ich aber nur dieses hier gefunden habe.

RNST

Ebenfalls in Saint-Esprit habe ich das Mural von RNST mit dem Titel „Nik Borroka Maïté dut“ (Ich kämpfe mit Maïté) aus dem Jahr 2017 und das kleinere Stencil „In Bullshit we trust“ entdecken können.

C215

C215 ist Christian Guémy, ein weit über die französischen Grenzen hinaus bekannter Stencil-Artist, der im Süden von Paris lebt. Seine kleinen und etwas größeren Stencil befinden sich sehr häufig auf den schönen französischen Briefkästen. Aber nicht nur dort. Ich habe mittlerweile hunderte fotografiert und mich gefreut auch in Bayonne fündig zu werden. Leider sind die aus den Jahren 2017 stammenden Arbeiten, ich glaube das es so ist, nicht mehr im allzu guten Zustand und zum Teil überklebt. Deshalb gibt es hier nur zwei Fotos.

Das Mural in der Rue Pelletier zeigt René Cassin. „René Samuel Cassin war ein französischer Jurist, Diplomat und Erzieher. Ausgezeichnet wurde Cassin mit dem Großkreuz der französischen Ehrenlegion und dem Friedensnobelpreis 1968 als Verfasser der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen 1948.“ (Wikipedia). Cassin wurde 1887 in Bayonne geboren.

Seb Velasco und Xavier Anunzibai

Die beiden Artists Sebas Velasco, der im Baskenland lebt und der aus Spanien stammende Xavier Anunzibai haben bei diesem Mural zusammen gearbeitet. Es stammt ebenfalls vom Festival 2017 und trägt den Titel „Hemen sartzen dena bere etxean da“, was soviel bedeutet wie „Jeder, der hier eintritt, ist in seinem eigenen Zuhause“. Die beiden waren vor ihrem Entwurf im örtlichen Museum und haben sich von der vielfältigen Geschichte der Stadt und der Gegend inspirieren lassen. Dabei stießen sie auf diesen Willkommensgruß und entschieden ihn in eine plakatartige Darstellung einfließen zu lassen.

Deih

Der aus Valencia stammende Artist Deih hat wieder mit einer seiner typischen futuristischen Darstellungsweise eine Person geschaffen, die sich, oder uns fragt: „Are you ready?“

Taroe, Koralie, Mantra, Boaz_Untay und Deuz

2018 waren weitere Artists zum Festival geladen. Taroe gestaltete in diesem Jahr die rückwärtige Fassade der Galeries Lafayette. Koralie hingegen, hat sich mit einem riesigen Stencil beschäftigt und erschafft eine faszinierende Palmenlandschaft.

Mantra ist ja nicht nur für seine Schmetterlinge bekannt, sondern hat auch wirklich tolle Portraits z.B. in Boulogne-sur-Mer gezaubert. Sein Modell ist die ecuadorianische Künstlerin Vera Primavera, die in Mexiko City lebt und selbst Murals malt. Eines davon ist in Esch-sur-Alzette zu sehen.

Das Mural von Boaz_Untay ist von dem Song „Wonderful Life“ von Black inspiriert. Das Mural kann als Hommage an den durch einen Unfall früh verstorbenen Musiker betrachtet werden, der mit dem Song in den 80er Jahren einen Riesenhit gelandet hat.

Deuz

Deuz oder Deuzoner ist ein großartiger Portrait-Artist der sich hier dreier Menschen aus Afrika annimmt. Bei Fertigstellung der drei Bilder war sogar Martha Cooper anwesend, die großartige Streetart-Fotografin aus den USA – der ich seit Jahren nacheifere.

Nevercrew und Ella & Pitr

Im folgenden Jahr, 2019 kamen u.a. die Nevercrew und Ella und Pitr nach Bayonne. Das Mural mit den Walen der Schweizer Gruppe Nevercrew trägt den Titel „Tide“ und ist wunderbar schon von weitem, auf der Pont Saint-Esprit über den Adour, zu sehen.

Ella und Pitr! Was habe ich immer für einen Spaß wenn ich was von den beiden Artists sehe. Hier der verzweifelte Griff nach der verlorenen Brille. Das Paar, bestehend aus der Komödiantin Ella, und Pitr, dem Streetartist, stammt aus Saint-Étienne. Sie agieren seit 2007 mit besonderen Aktionen im Öffentlichen Raum und bezeichnen sich eher als Urban-Artists, weil sie der Meinung sind, das Street Art zu häufig rein dekorativ ist, und das wollen sie nicht sein.

Enaer

Eine Zusammenstellung aus drei Einzelteilen, die vermutlich zusammen gehören. Adrien Dasilva Enaer, war außerhalb des Stadtzentrums unterwegs. Das Enaer aus dem Graffiti-Writing kommt, ist u.a. durch den typischen „Kringel“ über dem großen Portrait zu erkennen.

Reskate Studio, FinDAC und Murmure

Aus dem Jahr 2020 stammen einige wirklich beeindruckende Murals.

Der Wal vom Reskate Studio ist sehr beeindruckend. Das Mural „Hizkuntza“ leuchtet im Rahmen des Harremanprojektes in der Nacht. „Hizkuntza“ bedeutet aus dem baskischen übersetzt „Sprache“. Dies bezieht sich darauf, dass das Aussterben einer Wal-Art im kantabrischen Meer dazu geführt hat, dass baskische Fischerboote neue Ziele ansteuern mussten und sie bis nach Kanada und Island kamen. Daraus entwickelten sich neue Sprachen (z.B. Baskisch-Isländisch). Das Mural prangt am Patxa-Platz und bei abendlicher Beleuchtung sind altertümliche Walfänger zu sehen.

Fin DAC

„Urdine“ titelt das Murals des Iren Fin DAC, der sich hier von der typischen Kleidung der baskischen Tänzerinnen inspirieren ließ. Auf Baskisch heißt „Blau“ „Urdin“ und in dieser Farbe ist die Tänzerin monochrom gemalt. Die Maske über den Augen ist ein typisches Stilmittel des Künstlers und er verrät nicht, was die Funktion ist. Der Name Fin DAC ist übrigens aus dem echten Vornamen Finbarr und den Anfangsbuchstaben von „Dragon Armoury Creative“ zusammengesetzt, einer Webseite an der Fin DAC mit einem chinesischen Freund gemeinsam gearbeitet hat.

FinDAC

Murmure

Wie habe ich mich gefreut dieses Mural „Dung Beetle“ von Murmure endlich selbst mit eigenen Augen zu sehen! Das französische Artist-Duo Paul Ressencourt und Simon Roché, nimmt sich hier den Themen Umwelt-Recycling-Konsum an.

2021

2021 ging es mit den Points de Vue Murals weiter. Taquen war eingeladen und hatte die Möglichkeit die Touristinformation von außen zu bemalen. Er hat dafür wieder seine typischen Vögel gewählt, in diesem Fall Tauben. Das Foto zeigt ein Detail des Gebäudes und des Murals. Taquen soll sich von dem Ort inspiriert haben lassen und fand die Idee des Ausgangspunktes, den so ein Tourismusbüro hat, interessant. Für uns war es ebenso. Wir erreichten die Stadt mit dem Bus, der direkt vor dem Gebäude hielt.

John Wentz und Adele Renault

Beide Murals aus dem Jahr 2022 liegen relativ nahe beieinander am Bahnhof im Stadtteil Saint-Esprit. Adele Renault wählt den starken Kontrast zwischen dem Motiv in Nahaufnahme einer Pflanze und dem modernen Bau eines Parkhauses neben dem alten, aus dem 19 Jhdt. stammenden Bahnhof.

Schräg gegenüber versteckt sich die junge Frau, die der Amerikaner John Wentz gestaltet hat. Sehr interessant finde ich, wie die alte Beschriftung der Mauer in das Bild integriert ist und die verschränkte Handhaltung der Frau.

2023

PichiAvo bestehen aus Pichi und Avo. Die beiden stammen aus Valencia und sie haben einen ganz eigenen Stil für ihre Murals entwickelt. Sie kombinieren auf einem für sie typischen Graffiti-Hintergrund eine Skulptur der Antike und beziehen die Architektur des Hauses mit ein. Hier ist es „Glaucus“, der griechische Meeresgott.

Nexgraff, oder Nextor ist ein junger baskischer Künstler, der nach eigenen Aussagen seit seinem 13. Lebensjahr Wände gestaltet. Gelernt hat er von und mit seinem Vater, der in seiner Jugend in London gesprüht hat. Die beiden arbeiten heute auch gern zusammen. Nexgraff studiert Bildende Kunst in Bilbao. Zum Schaf und zum Huhn sagt er nicht viel, aber der „weiße Tuareg“ ist ein Selbstportrait. Mit einem weißen Hemd habe er sich vor der sengenden Sonne beim Malen schützen wollen und die Figur mit der eigenartigen roten Maske spielt auf Kotilungorria, zu Ehren des Karnevals in Ustari an.

PichiAvo

Le MUR

Drei bis viermal pro Jahr wechselt das Mural an Le MUR in Bayonne. Schon einen Monat später war diese prächtige Arbeit von Remy.uno Geschichte.

„Un jeudi 14h“-Warum schläft die junge Frau bei der Arbeit ein, frage ich mich?

Remy.uno

Aurel Rubbish, Phil_quatre und Exist Baiona

Diese drei Artist möchte ich als Lokal-Patrioten beschreiben. Ihre Arbeiten sind in der ganzen Stadt verteilt. Währen Aurel Rubbish Paste-ups macht, von denen ich nicht viele gefunden habe, benutzt Phil_4 verschiedene Techniken, und Exist Baiona ist mit Pinsel und Farbe überall unterwegs. Phil_4 hat in dem Halbportrait übrigens das Konterfei von Exist Baiona gemalt.

Unabhängigkeitsbewegung

Im Blog „Altinov-Street Art und Life Style“ habe ich folgenden Text gefunden und ins Deutsche übersetzt: „Bevor Sie das kleine Bayonne verlassen, um sich in ein anderes Viertel zu begeben, werfen Sie einen Blick auf die Plaza Patxa, eine Hochburg der baskischen Militanz. Sie finden Fresken aus einer vergangenen Zeit, die von der politischen Vergangenheit dieses alten Viertels zeugen. Es gibt ein Fresko aus dem Jahr 1993, auf dem Spanier und Franzosen dieses rebellische Volk mit einer Lupe betrachteten, oder die Gesichter junger Mitglieder der ETA, die getötet wurden oder verschwunden sind. Die militante Gruppe, die diesen Ort übernommen und umbenannt hatte, ist seit Jahren verschwunden, aber überraschenderweise sind die Fresken noch unberührt!“

Bei dem letzten Foto geht es um den Kampf der Bevölkerung für finanzierbare Mieten und gegen die zunehmende Verbreitung von Zweitwohnungen in der Stadt. Sie fordern eine soziale Wohnungsbaupolitik. Wer das Mural gemalt hat, konnte ich leider nicht herausfinden. Please help!

Titel: inconnue

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