Grenoble

Streetartfest

Grenoble ist nicht nur eine sehr schöne Stadt mit phantastischem Blick auf die Alpen, sondern auch ein Fest für Street Art Fans. Wir besuchten Grenoble bereits das zweite Mal und begaben uns auf die Suche nach Urban Art. In Grenoble findet seit 2015 jedes Jahr ein Street Art Festival statt. Das Grenoblestreetartfest hat auf Instagram eine sehr gute und informative Seite, und eine eigene App mit einer Karte, auf der die einzelnen Kunstwerke verzeichnet sind. Weil es diese tolle Karte bereits im Netz gibt, will ich in diesem Beitrag darauf verzichten. Außerdem möchte ich die Kunstwerke nicht chronologisch präsentieren, sondern nach Artists und nach Orten. Fast alle der Arbeiten entstanden im Rahmen des Streetartfestes, aber auch sonst gibt es einiges an Graffiti und vieles mehr zu sehen.

Fontaine und Sassenage

Beide Orte liegen im Westen, wenige Fahrradminuten von der Stadt Grenoble entfernt.

Seth hat sein Mural, das er 2017 an zwei gegenüberliegenden Hauswänden gemalt hat, mit einem neuen Motiv in diesem Jahr übermalt. Die Häuser liegen kurz vor der Brücke über die Drac. Das wirkt wie ein Eingangstor in die Stadt. Mehrere dieser Murals entstanden im Sommer 2021.

Fisch mit Haus

Am Stade Jean Julien in Sassenage befinden sich seit diesem Sommer Stencils von Falco und Otist und das neue Mural von Lula Goce.

Grenoble-Ville

Quartier Chorier-Berriat

Auf wenigen hundert Metern von Westen kommend, begegnet einem großartige Urbanart. Bei manchen, z.B. bei den Glas-Bildern von Simon Berger, heißt es genau hinschauen. Auch das Mural von Alberto Ruce bemerkten wir erst beim zweiten Hinsehen. Beim Fotografieren half in beiden Fällen der Polfilter.

Murals von Monkeybird von 2017 und PF Juin und einige andere. Der Eisbär der Nevercrew gehörte zur Entdeckung in den ersten Stunden des Besuches in der Stadt. Interessant sind die Bilder von Softwix hinter Glas und ergreifend, das Mural von Dire 132. Es liegt in einer Unterführung und ich befürchte, der zweite Teil davon, liegt auf der gegenüberliegenden Seite, was ich leider nicht bemerkt habe.

Um dieses Mural von Snek zu fotografieren, mussten wir warten bis zufällig das Tor zur Einfahrt geöffnet wurde. Schnell rein, Foto machen, schnell raus, bevor das Tor sich wieder automatisch schließt!

Die Rue du Phalanstère hat Paste-ups, Stencils und Graffiti zu bieten. Direkt vorne am Anfang klebt ein großes Paste up von Combo, den wir schon aus Paris kennen. Im Art Center Spacejunk, hatte Combo eine eigene Ausstellung, die wir später besuchten.

Championnet

Spacejunk-Art Center

In diesem Stadtteil, im Zentrum, liegt das Art Center Spacejunk. Von hier aus wird das Grenoblestreetartfest organisiert. Als wir die Galerie besuchten, standen dort noch jede Menge Cans, die von den letzten Murals übrig geblieben waren und wir konnten uns mit einem der Mitarbeiter unterhalten. Glücklicherweise gab es einige Werke von Combo, aus Paris, zu sehen und zu kaufen. Hier eine Auswahl:

Die Rue Genissieu hat noch einiges andere zu bieten und jetzt auch eine Kalá. Da sind u.a. ein älteres bemaltes Garagentor von Da Cruz (2015), dreimal C215, neuere Stencils von Falco und von Goin, der für mich eine Neuentdeckung ist. Er hat derzeit eine eigene Ausstellung im Kunstverein in Mannheim.

In der Nebenstraße, der Rue des Bergers, befindet sich das zweite tolle Mural der Nevercrew, das schon 2016 entstand. Für mich ein Highlight der besonderen Klasse. Die Murals von Kouka Ntadi, Srek und Étien, einem Künstler aus Grenoble, sind ebenfalls beachtlich.

Von Étien gibt es u.a. noch folgende Murals in Grenoble.

Dieses Mural von Étien zeige ich einmal im Ganzen und einmal im Detail.

Ebenfalls im Championnet gibt es neben anderen Sachen auch Feines von Ink4rt, M4U, die Ballons von Fanakapan, und C215. Das wunderschöne Mural von Snek ist mittlerweile leicht bekleckst. Es gibt mehrere Stencils von L´Enfant Libre, ein Mural von Ekis & Boye, und eines von Wild Drawing.

Murals von Hownosm, Maye & Momies, ein Stencil von M4U und zwei Paste-ups von Ifolapé entdeckten wir durch Zufall.

Von Ifolapé fanden wir auch noch andere Arbeiten in anderen Stadtteilen. Ich finde sie auch von der Machart sehr interessant.

Eine Reihe von kleinen Leuten, Paste-ups von Wall.Lilo, begegneten uns in der ganzen Stadt. Hier eine kleine Auswahl.

Die Gegend um das Parkhaus Victor Hugo ist auch sehr interessant. Dort haben wir ein kleines Bild von Julieta XLF, Murals von RNST, von Lapiz und Anthony Lister, Arbeiten von By_Dav, L´Enfant Libre, ein Stencil von M4U und große Paste-ups von Combo, Otist und Murad Subay entdeckt.

Uber und Co.

Die Paste-ups und Stencils von EZK, den wir mal in Paris kennengelernt haben, sind beeindruckend. V.a. das Stencil über Uber hat in Grenoble besondere Aktualität. Nirgends traf ich so viele Essenslieferanten an, die offensichtlich unter ihren Arbeitsbedingungen litten, wie bei diesem Aufenthalt in Grenoble. Dieses Phänomen ist sicherlich der Pandemie geschuldet. Aber es entsteht der Eindruck, dass immer mehr Menschen Lieferdienste in Anspruch nehmen. Die Jobs der Lieferanten eine untergeordnete Rolle spielen. Wer kann sich davon ausnehmen?

D. Trump von Beast, einem Künstler aus Italien, mit dem Titel „Our Time in the Univers“ erzeugte bei uns besondere Heiterkeit. Sehr witzig, oder?

Am Park Paul Mistral, beim Stadion und nahe der Isère

Hier finden sich eine Menge besonderer und besonders großer Murals. Yann Chatelin, Shepard Fairy mit „Rose Girl“ und Inti von 2019, ein Mural von Izzy Izvne, eine Künstlerin aus Moldavien, ein verwirrendes Mural von Peeta Ead und der großartige Leon Keer. Außerdem gibt es Murals von Ink4rt und Snek.

Les Glairons und Universitätsviertel

An der Uni gibt es etwas Besonderes. Dort hat Rosie Wood 2020 an drei Gebäuden Murals hinterlassen, die mir sehr gefallen.

Außerdem gibt es hier einen Gebäudekomplex, an dem Li Hill Murals mit dem Titel „Chains of Connections“ gestaltet hat. Sehr interessant!

Altstadt

Im Zentrum, nahe der Altstadt, liegt das Resistance-Museum. Hier hat C215 die Fassade gestaltet und mit den Konterfeis von Mitgliedern der Resistance versehen.

In der Altstadt und an anderen Orten konnten wir weitere Murals mit den grafischen Arbeiten von PF Juin finden.

In der Stadt verteilt

Arbeiten von Vesod, Ekis & Boye, Will Barras, The Sheepest, Goin, Telmo & Miel, Snek, Lonac, RNST, Viktoria Veisbrut, Veks Van Hillik und den Elefanten „Hannibal, Le Passage des Alpes“ von Brusk aus dem Jahr 2020, der schon bei der Erstellung leicht verblichen wirkte. Das Stencil von Goin mit der Muslima mit dem „Judenstern“ war erst wenige Nächte vorher entstanden, bevor wir es entdeckten.

Pont-de-Claix

Im Süden der Stadt, ich gestehe, dort sind wir nicht mit dem Fahrrad sondern auf dem Rückweg unseres Urlaubes mit dem Auto vorbeigefahren, gibt es etwas Außerordentliches. Neben den coolen, interessanten und schönen Murals von Veks Van Hillik, Manomatic „Ashanti“, Iota, der „Toxic Wedding“ von Goin, und einer weiteren Arbeit von Animalitoland

gibt es auch noch das hier:

Du warst noch nicht in Grenoble? Dann nichts wie hin! Es lohnt sich.

Titelbild: Ifolapé

4 thoughts on “Grenoble

  1. Ulrike Tscherner-Bertoldi schreibt:

    Boa, unglaublich, was du alles zusammengetragen hast! Grandios, hab’s gleich mehrfach weitergeleitet! Wirklich super!!!

    • Heike Larisch schreibt:

      Vielen Dank! Grenoble ist wirklich toll!

  2. Elisabeth Schmidt schreibt:

    Super, und Du bist auch dabei.

    • Heike Larisch schreibt:

      Vielen Dank

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