München 2023

Ein paar Tage in München haben wir gut nutzen können, um bestimmte Plätze aufzusuchen. Dazu gehören der Candidplatz, das MUCA, das ehemalige Siemensgelände und das Werksviertel im Münchner Osten.

Werksviertel

Hands off the Wall

Das war nicht der erste Besuch im Werksviertel, aber der erste, bei dem ich die Arbeiten von „Hands off the Wall sehen konnte. „Hands off the Wall“ ist ein Female Graffitiwriterinnen und Streetartists Festival. Es hat das Ziel weiblichen Artists ein besonderes Forum zu bieten. Entstanden sind bislang ca. 25 Murals im Münchner Werksviertel. V.a. an der Rückseite von Werk 9, am Rand des Geländes, entstand eine beachtliche Anzahl Murals, die von verschiedenen Künstlerinnen stammen. Der nächste Termin für das Festival ist übrigens vom 28. bis 30. Juli 2023 im Werksviertel.

Im Frühherbst 2020 und im Sommer 2021 waren u.a. Hera, CAZ.L, Lou JP Mußgnug, Rapunze aka Elisabeth Perez, Patrizia Stalder, Caro Pepe, Beastiestylez, Elf Kunst, Ju Mu, Roos Art, Queen Kong, Bona_Berlin und LiZ_ART_BERLiN dabei.

Weitere Ansichten vom Werksviertel

Loomit aka Mathias Köhler ist maßgelblich an der Gestaltung der Street Art des Werksviertels beteiligt. Von ihm stammen viele Murals im Viertel und durch ihn kamen viele Artists hier her. Dazu gehören Köbes Einsviersieben, die HNRX Crew und zwei Murals von LAPIZ. „One Love“ hat mehr Aktualität denn je und die Kathedrale Notre Dame inspiriert Lapiz durch das Zitat von Karl Marx: „Religion ist Opium für das Volk“. Kritisch und politisch wie immer, zeigt Lapiz mit dem Finger auf die hohe Spenden, die für den Erhalt der Kathedrale zusammen kamen, anstatt in soziale Zwecke zu fließen. Es geht weiter mit dem Hahn mit der Uhr von Listrikki, Kal Dea und ARYZ.

Mit dem Mural „Stop Bombing Civilians“ will Lion Fleischmann die Kampagne der ge­mein­nützigen Hilfs­or­ga­ni­sation Handicap International unterstützen.

Es folgen Os Gemeos, Tasek, Lesie und zum Schluss ein paar Stencils u.a. von Kalá. Dazwischen sind ein paar Artists, die mir unbekannt sind. Das letzte Foto zeigt eine Stickerwand, bei der die No-Hate-Family beteiligt war.

MUCA

Das MUCA, Museum of Urban and Contemporary Art, ist immer einen Besuch wert. Wir konnten dort die 25 Years – Jubiläumsausstellung besuchen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 10. September 2023, also nix wie hin.

Hier kommen ein paar Fotos aus der Ausstellung. Wir haben die Fotowand von JR von dem Projekt „Insideout“ gesehen, die während seiner Ausstellung im MUCA entstand, und die wir leider verpasst haben. Zu sehen sind mehrere Bilder des Iren Connor Harrington, hier mit „Tangle Twister“ und „Bang the Drum“, die berühmte Telefonzelle von Banksy, das Stop-Schild von Richard Hambleton, Invader mit einem seiner Rubikmasterpieces, die Miaz Brothers, die wunderbare Swoon mit einer ihrer Installationen, „Grand Prix“ von Dan Rowlings, eine Collage von Vhils, das „Look Magazine“ von Christo und Jeanne-Claude und zu guter Letzt eine Detailaufnahme der Wand mit Arbeiten von Shepard Fairey.

Mittlerer Ring

Shepard Fairey

Diese wenig attraktive Straße, zumindest für Zufußgehende, ist seit August 2022 um ein Mural reicher. Es ist 114 m lang und 5 m hoch und stammt von Shepard Fairey. Er hat mit Hilfe und in Zusammenarbeit mit Positive Propaganda e.V. anlässlich seiner ersten Soloausstellung in Deutschland innerhalb von zwei Wochen gemalt. Der Titel der Ausstellung lautet „New Clear Power“ und des Murals “These Sunsets Are To Die For”. Sehr passend zur aktuellen Lage der Energiegewinnung und zum weltweiten Verbrauch fossiler Energien, wie ich finde.

Erst die Gesamtübersicht aus der Ferne und dann einige Details von links nach rechts:

ESCIF

Der spanische Künstler Escif hat zu vielen politischen Themen etwas zu sagen. Hier bezieht er sich auf auf Themen wie Klima, Nachhaltigkeit und Konsumverhalten. Auszüge aus einem Zitat von Sebastian Pohl: „Wir sehen zwar den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, aber meist sind wir selbst der Baum, der uns den Blick auf das Wesentliche verstellt. Die Natur wird zur Ware und die Zukunft kommender Generationen zum Luxusgut….Auch wenn hierzulande nur wenige die Auswirkungen des Klimawandels und das Arten- und Insektensterben durch Monokulturen und Pestizide leugnen, kauft die Mehrheit der naturverbundenen und gut betuchten Bevölkerung ihre Lebensmittel weiterhin zu Dumpingpreisen im Discounter ein. Währenddessen werden auf der anderen Seite der Welt… 165 Quadratkilometer lebenswichtiger Regenwald …..jeden Tag gerodet, … Zu unserem Glück sind die direkten Folgen für Tiere und ihre natürliche Umgebung weit genug entfernt, dass wir sie nicht sehen müssen….. „It’s what you buy – not what they sell!“ Den sprichwörtlichen Wald für dieses Dilemma präsentiert …ESCIF mit dem Titel „We The Forest“ – oder meint er „We Deforest“?… Aber dieses Mal gibt es keine Bäume, die die Botschaft verdecken…“

Die Fotos zeigen einen kleinen Ausschnitt der langen Mauer entlang des Mittleren Rings, rechts mit einem echten Baum.

Candidplatz

Wieder mal am Candidplatz. Seit dem letzten Besuch gibt es wenig Veränderung dort. Trotzdem sehenswert. Zweimal Herakut mit dem Fluchtthema „Humantität“, dass seit 2017, als die Säulen bemalt wurden, nicht an Aktualität verloren hat. Case Maclaim mit zwei Seiten einer Säule aus demselben Jahr und die Portraits von Rone, aka Tyrone Wright, der 1980 in Australien geboren wurde und das von Sebastian Wandl. Das Mural von Sebastian trägt den Titel: „Puppet On A String“, aber der untere Teil ist von einem Bauzaun bedeckt und nicht zu sehen.

Siemens-Gelände

Innerhalb einer Woche im Sommer 2017 entstand im Münchner Süden, in Sendling auf dem ehemaligen Siemens-Campus, eine Freiluftgalerie. Der Titel des Kunstprojektes lautet „Scale – Urban Wall Art Munich„. Mit dabei waren Aryz, die Stone Age Kids, Axel Void, Daniel Man und Daim aka Mirko Reisser, Okuda, Jana&JS aka Jana Balluch & Jean-Sébastien Philippe und Sainer. Links neben dem Mural von Axel Void ist das Mural von SatOne. Beide zusammen tragen den Titel „Harmony“. Dank des geliehenen Teleobjektives konnte ich einige der hohen Murals fotografieren, aber leider nicht alle. Dazu gehören die Arbeiten von Os Gemeos, Loomit und SatoOne aka Rafael Gerlach. Der Zugang zum Gelände ist versperrt und es ist nur die Ansicht durch den Zaun möglich.

Munich Art District

Das MAD versteht sich als Gegenpol zur klassischen etablierten Kunstszene. Lokalisiert auf der Neumarkter Straße, unweit von Berg am Laim, befinden sich u.a. Murals von Dave the Chimp, Alan J. Myers, der aus Argentinien stammt und Shamey aka Ralf Spitzer mit dem Titel „Tiger and Dragon“ (hier in einer Detailaufnahme).

Zu guter Letzt

Es folgen noch zwei kleine Arbeiten, deren Erstellerin oder Ersteller ich nicht kenne, die ich zeigenswert finde.

Titel: unknown im Werksviertel Nähe Ostbahnhof

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1 thoughts on “München 2023

  1. Elisabeth Schmidt schreibt:

    schön, Du warst ja auch aktiv

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