Goch History Meets Streetart

Von Ende Juli bis Mitte August 2021 fand das zweite Street Art Festival in Goch am Niederrhein statt. Das Anliegen der OrganisatorInnen war es, den jungen Leuten die Geschichte ihrer Stadt mit Hilfe von Street Art näher zu bringen. Der Heimatverein Goch e.V. hat mit dem Organisator Benjamin Taag und seinem Team über 160 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Sie konnten auf vorbereiteten Wänden ihre Kunst präsentieren. Anschließend gab es eine Schnitzeljagd. Vorbei ging es an historischen Bauwerken und an den verschiedenen Street Art Spots und am Ende konnte ein Preis gewonnen werden. Viele Firmen in der Stadt haben das Projekt unterstützt und Hauswände u.a. wurden zur Verfügung gestellt. Das Projekt stieß bei vielen BürgerInnen auf Wohlwollen und Zustimmung, hatte ich den Eindruck.

Wir haben uns für ein paar Nächte auf den nahegelegenen Campingstellplatz begeben und alle Spots immer wieder besucht. Manche KünstlerInnen waren schon fertig, manche mitten drin und manche fingen leider erst nach unserer Abreise an, die Wände zu gestalten. Hier gibt´s also eine Art Zwischenstand zu sehen.

Arbeiten aus dem Jahr 2020

Mr.Oreo, Liam und Pout_Spencer waren im vergangenen Jahr schon hier. „Alle Farben sind schön.“ Finde ich auch.

Murals Murals Murals 2021

Es war großartig fertige Murals zu bewundern, beim Sprühen und Malen zuzusehen und mit einer Menge Menschen ins Gespräch zu kommen. Einige Murals sind hier im unvollendeten Zustand abgebildet. Ein Grund mehr, nach Goch zu fahren und sich die Kunstwerke vollendet anzusehen.

Hera of Herakut

Hera war eine der prominenten KünstlerInnen die durch ihre Teilnahme die Stadt und das Festival geehrt haben. Als ich eine alte Dame nach dem Weg fragte, wo ich das Mural von Hera finden könnte, antwortete sie mir: „Oh diese wunderbaren Augen!“, und sagte mir, wo es lang ginge. Und als ich das Mural sah, verstand ich, was sie meinte.

Paste-ups und Urban Hacking vom Feinsten

An mehreren Stellen im Ort entstanden Paste-up Spots. Dort wurde wild gekleistert und geklebt. Mutabel hat eine tolle Arbeit mit Nägeln und Garn geschaffen.

Um ein paar Namen zu nennen: Stickerzworldwide, Rope, Yarn Vandalette, Kiezmiez, StickermaidBerlin, Am!p, Spämspäm, ich bin artig, Sweetsnini, Frank Brenner, R.F.Art, FuxundSchalter, CMYK Dots, Mutabel, Carla Mata Hari, Kala und Kalaa_baar, Banam, Planet Selfie, Cuts and Pieces, Bona Berlin, Busta, B!lmo de Bachata, Herr.Eifel, oxy, Benjamin Vannahme, Greentaxonomy, Ardif, Crowns for street, Amistreetart, so.schön.immer.wieder, whatifier, AnneBärlin u.v.a.m.

Cuts and Pieces & Planet Selfie

2021 wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Diesem Anlass nahmen sich Planet Selfie und Cuts and Pieces an und dabei ist „Beuys In Da´ Hood“ herausgekommen. Ich vermute auch die niederrheinische Herkunft von Beuys hat bei der Auswahl des Motives eine Rolle gespielt.

StickermaidBerlin – TrashmaidBerlin

Wir sind gekommen um zu bleiben! Der letzte Apokalyptische Reiter

TrashmaidBerlin ist eine Künstlerin aus Berlin, die aus Plastikmüll und Schrott, den sie am Strand findet, kleine Kunstwerke erstellt. Diese bringt sie überlebensgroß als Paste-ups auf die Wand und möchte damit auf die Umweltverschmutzung v.a. der Meere, hinweisen. Eine sehr gutes Projekt mit besonderer künstlerischer Gestaltung und es war ein großes Vergnügen der Frau bei der Arbeit zuzuschauen.

Leni Valk

Vermutlich das dunkelste Kapitel der Stadtgeschichte erlitten viele Menschen in der Zeit des 2. Weltkrieges und der faschistischen Diktatur. So auch Leni Valk, ein kleines Mädchen, das der Hinrichtung im Konzentrationslager nicht entkommen konnte. Um ihrer zu gedenken und um ein Mahnmal gegen den Terror zu setzen, hat der Künstler Lacuna sich künstlerisch mit ihr auseinandergesetzt und dies an verschiedenen Orten in der Stadt sichtbar gemacht. Die Besitzenden der Garage waren sichtbar stolz auf ihr neues Stencil und dem Künstler sehr dankbar.

Um noch mehr über das Festival zu erfahren, kann man sich auf Facebook informieren, oder dem #GHMS auf Instagram folgen.