Musée d´art urbain, quand l´art rencontre la nature
Ich nehme euch mit, auf einen Spaziergang durch den Streetart Parc, der nahe der Loire zwischen Angers und Tour, ca 14 km östlich von Saumur liegt. Der Park ist mit dem Auto gut zu erreichen und kostet ein paar Euro Eintritt.
Der Parc wurde 2019 von 20 Artists, die in zwei Wochen 40 Kunstwerke schufen, eröffnet. Seit dem kommen immer neue Arbeiten hinzu. Zu sehen sind aufgestellte und bemalte Holzwände, Installationen und Schnitzereien.
Die Artist in der Reihenfolge der Darstellung:
Wir starten mit Stayreo
Stayreo mit „Mandatory mask – Obligatory mask“, das er zum Gesundheitsthema 2020 passend im Park malte. Der Artist und DJ Stayreo malt meist abstrakte und farbenfrohe graphische Bilder. Das Bild, das er 2019 vor Ort gemalt hatte, wurde leider von einem herunterfallenden großen Ast eines Baumes zerstört.
Von Drope Oner stammt das zweite Gemälde. An mehreren Stellen finden sich im Park seine Spuren. Seine Werkzeuge sind Sprühdose, Pinsel und Airbrush-Technik und er hat Anleihen u.a. beim Comic. Das Beitragsbild ist ebenfalls ein Ausschnitt aus einer Arbeit von Drope.
Supo Caos ist der nächste. Der Artist ist Grafiker und Maler und schafft hier eine futuristische Stadt, die mit starker Farbigkeit und Humor an der Oberseite sogar aus dem Bretterzaun ausgeschnitten ist.
Nea und Cedrik Yelow
Nea Borgel ist eine vielseitige Künstlerin aus Paris, die sich auf sehr kreative Weise auszudrücken versteht und hier mit Acrylfarbe auf Sperrholz malt. Der Titel lautet „Sweet Love in Wonderland“ und es gibt ein paar Anleihen an die Welt von Alice im Wunderland. Das Portrait der sich küssenden Frauen ist über 3 m hoch.
Ganz ähnlich im Stil wirkt die Installation von Cedric Yelow, einem Künstler mit vietnamesischen Wurzeln, der in Paris aufwuchs. Ursprünglich stammt er, wie so viele Artists, aus der Graffitiszene, hat sich aber im Lauf der Jahre anderen Genres zugewandt. Er ist ein Meister im großformatigen Portraitieren. Bei abendlichen oder nächtlichen Veranstaltungen im Park ist diese Arbeit von Yelow sehr imposant angeleuchtet.
Fabienne Teyssier-Monnot
Von der französischen Holz-Bildhauerin Fabienne Teyssier-Monnot stammen verschiedene Arbeiten im Park. Ich möcht hier diese zeigen.
Mosko, Drope und Samuel Nathan
Mosko ist ein Artist, der offensichtlich eine Leidenschaft für große Katzen hat. Hier sitzt ein violetter Leopard im Park. Ganz anders hingegen, erscheint der Hirsch, der eine Maschine zu sein scheint, von Samuel Nathan, aka Ürm, aus dem Jahr 2019. Mosko ist ein Artist, dessen Arbeiten ich bereits in Paris auf der Straße, im MAUSA VAUBAN in Neuf Brisach und in STREET ART CITY bestaunen konnte.
Docteur Bergman
Der großartige Dr. Bergman, Biochemiker und Molekularbiologe, ist ein Stencilartist, ein Pochoirist, wie Mosko. Er deutet unübersehbar auf das Virus hin, das für alle Menschen in diesen Jahren der Corona Pandemie unübersehbar war. Es zeigt die Schönheit, die ein winzig kleines Virus haben kann und spielt damit, es in enorme Größe zu transformieren und wie ein Anhängsel in einen Baum zu hängen.
Bault
Eine Vielzahl von Arbeiten des Pariser Künstlers Bault sind im Park an verschiedenen Stellen zu finden. Diese Arbeiten von Bault, der in seinem fast unverwechselbaren Stil, ungefähr türgroße farbige Monstergesichter schafft, bilden einen Parcours. Bault ist nicht nur im MAUSA vertreten, sondern hat sogar schon mal live im Musée d´Orsay gemalt.
Metro Ligne 1
Wie Alan Reullier und Moha Hamdaoui an Originaltüren der Pariser Metro Linie 1 gekommen sind, weiß ich nicht. Imposant werden sie im Park in Szene gesetzt. Moha ist Photograph und beklebte die Tür mit einer Folie die eine Straßenansicht zeigt.
GilKD
Endlich mal wieder eine Frau im Lineup. Gil KD, die ich vor Jahre in Paris kennenlernte und ihr beim Malen zusehen konnte, nimmt sich der Darstellung von Frauen an. Sie stellt sie sinnlich, feminin, selbstbewußt und stark dar. So auch hier.
Jacques Halbert und Alexandra Vagnini
Genauso einen Palisaden-Kirschenzaun hat J. Halbert schon 1974 in Bourges gemalt. Damals begann eine Phase, in der er Kirschen malte, wie auf seiner Internetseite sehr schön zu sehen ist. Interessant.
Alexandra Vagnini macht mit ihrer Bienenkönigin mit der Installation „VITAL TO BEE“ auf das Bienensterben aufmerksam.
Sitou
Ähnlich ist es auch bei Sitou, aka Sitou Matt, der mit seinen afrikanischen Wurzeln, und der viele Länder bereist hat, folgendes auf seiner Webseite über sich sagt: „Es ist kein Zufall, dass ich das Chamäleon zu meinem tierischen Totem und dem Aussehen in vielen meiner Werke als Symbol der Anpassung in Vielfalt gemacht habe.“ Im Park ist eines davon zu sehen, und zum anderen ein Portrait, das den Titel „Dulcinea“ trägt.
Nochmal Stayreo, Drope Oner, Da Teamoner GB Odv, Peronard Martin und Soukoz
Loo Li May
Eine wirklich schöne Installation sind die textilen Arbeiten von Loo Li May. Ihre gehäkelten Medusen entstanden 2022 zum Projekt „Confluence“ und schwingen seit dem im Wind.
Last but not Least
Auf seinem Flyer wirbt der Street Art Parc mit diesem Mural auf Holz von Espion. Es trägt den Titel „Le cri de la forêt“. Sein zweites Werk „l‘esprit de la forêt“ konnte ich leider nicht finden.
Es folgt Marie Vagnini, die sich in ihrer Arbeit wie folgt beschreibt:“Peintre multifacettes“. Von ihr stammt auch die Bienenkönigin weiter oben.
Art of Popof ist ein französischer Artist, der an mehreren Stellen im Parc zu entdecken ist. Das Shirt und der Hintergrund auf diesem Bild sind in seiner typischen Linieführung gestaltet, an der er gut wiederzuerkennen ist.
Es folgen zwei Arbeiten von Skio und einem mir unbekannten Artist. Das Skio-Bild ist leider stark mit Licht und Schatten versehen, gibt aber einen schönen Einblick in den wunderbar natürlichen Hintergrund. Skio ist weltweit aktiv und hat im vorletzten Jahr, in Zusammenarbeit mit Pretty Portal, auch in Düsseldorf gemalt. Ich mag dieses Spiel mit geometrischen Formen und naturalistischen Portraits und hier v.a. die Farbgebung.
Im Parc werden viele Veranstaltungen angeboten. Viele Spaß beim Vorbeischauen!
Titel: Drope (Detail)