Port-de-Bouc

Les Nouveaux Ateliers

2020 fand in Port-de-Bouc das erste „Festival de bonne humeur et de peinture murale“ statt. Initiert und durchgeführt von einem Graffiti-Kollektiv aus Marseille namens Lartmada in Zusammenarbeit mit der Stadt Port-de-Bouc. Damals waren elf Artist geladen von deren Murals ich einige gefunden und fotografiert habe. Die Artists in der Reihenfolge der Fotos:

Matth Velvet, aka Matthieu Pommier „Futilité publique“ (übersetzt „Öffentliche Sinnlosigkeit“)

Jaw und HENG.one: Jaw, aka Adrien Ladmiral, stammt aus Frankreich und lebt heute in Berlin. Er begann klassisch mit Graffiti und arbeitete in verschiedenen Crews mit. Hier schuf er gemeinsam mit HENGone eine abstrahierte Ansicht der Stadt.

Braga Last, aka Tom Bragado Blanco hat netterweise den Standort auf dem Boden markiert, von dem aus die Dreidimensionalität bestens zu sehen ist.

Eine Detailaufnahme von Dire 132. Der linke Teil des klassischen Graffitos von Bonar fehlt leider, weil zu viele Autos davorstanden und ich es nicht gut fotografieren konnte.

Sckaro aka Oscar Masland schuf ein Mural, das wie mit Aquarellfarbe gemalt zu sein scheint.

Maye aka Victorien Liria, stammt aus Sète und lebt heute in Montpellier. Das Boot trägt den Namen „Le Georges“ und soll auf den Namen des netten Campingplatzbesitzers hinweisen, auf dem die Artists während des Festivals gewohnt haben.

2021

2021 waren es wieder elf Artists und zehn Murals.

Lek & Sowat mit „Hand Sprayed Glitch“

Eloise Gillow mit „Manières de ne pas voir“, Fünf Wege nicht zu sehen. Das Mural ist auch gut jenseits der Bahnlinie zu sehen, an der es liegt.

Bom.k nennt sein Portrait „Nostalgia“. Im Kollektiv „Da Mental Vaporz“ arbeitet er u.a. mit Blo, Sowat, Kan, Jaw, Brusk, Gris1 und Lek zusammen.

Elisa Capdevila sagt über ihr Mural: „Ich habe dieses Bild nach einem Foto aus meiner Kindheit gemacht. Ich war ein süßes, introvertiertes kleines Mädchen. Meine Schüchternheit fällt auf und mein unsicherer Blick hat mich bei diesem Foto besonders interessiert. Außerdem passten die Farben des Fotos besonders gut zu dieser einzigartigen Fassade.“ (Zitat: festival-lna.fr). In Ostende entdeckte ich in diesem Jahr ein weiteres Mural von Elisa Capdevila, das mich sehr anrührte.

Stephane Moscato stammt aus Port-de-Bouc und verbindet sein Mural am Rathaus „Láttente“ mit der Stadtgeschichte. So weist die gehisste Flagge z.B. auf die Seeflagge hin, die für Gefahr und Hilfesuchen steht.

Germain Prévost aka ipin hat sich eines interessanten Gebäudes angenommen und sein Mural umringt die turmähnliche Fassade, die hier nur von einer Seite gezeigt wird.

Koma befasst sich mit diesem ca. 20 Meter breiten Mural mit der Geschichte. Die rote Linie zeichnet das Datum 1871 wieder und spielt auf Aufstände und die Pariser Kommune an. Er gründete 1987 die TSH crew, die immer noch aktiv ist.

Rouge Hartley und Pollen.h. Rouge hatte schon lange den Plan sich mit männlichen Freundschaften, Solidarität und Kameradschaft auseinanderzusetzen. Sie ist für mich eine neue Entdeckung, die mir erstmalig in Bordeaux begegnete. Diese Mural hier ist ebenfalls mit Pollen.h signiert. Was es damit auf sich hat, konnte ich leider nicht herausfinden.

in diesem Jahr 2022

Pablo Astrain hat im Baskenland und in Berlin studiert. Pablo ist international gefragt und hat im letzten Jahr auch ein Mural in Rheinberg in Deutschland gemalt.

Erin Holly wählt ihr Motive häufig aus dem Innenraum von Wohnungen und Häusern. So verbindet sie das Innere mit dem Äußeren.

Iota ist für mich eine Neuentdeckung aus dem letzten Jahr, wo ich erstmalig in Grenoble ein phantastisches Mural von ihm sah. Er lebt in Brüssel. Das Mural in Port-de-Bouc trägt den Titel „Euphorbe“.

Lidia Cao, die aus Gallicien stammende Künstlerin, beschäftigt sich seit 2018 mit Street Art. Der Titel ihres Murals lautet „Take and spread it“. Die Farbwahl fällt hier, wie auch bei vielen anderen ihrer Murals, auf Blautönen.

Ein Mural von Nelio Riga sah ich in diesem Jahr schon zum zweiten Mal. In Ostende war es eine Zusammenarbeit mit Sebas Velasco. Dieses Foto hier habe ich von der gegenüberliegenden Hafenseite aufgenommen. Nelio bewegt sich weitgehend im abstrakten Raum.

Zoer aka Fred Battle liebt Autos, die er häufig als Motiv für seine Arbeiten wählt. Zu dem in diesem Jahr entstandenen Mural sagt er selbst (auf Instagram, hier übersetzt) folgendes:

„Es ist immer eine große Frage, was man als Maler auf so riesigen und dominierenden Flächen sinnvoll machen kann. Nachdem ich angefangen habe, eine figurative Landschaft zu malen, die sich leicht in meine Kategorie von Themen und Ausdrücken einordnen ließe, scheint es mir irgendwie, dass die Position eines figurativen Ausdrucks in diesem Stadtteil und mit einem so dominierenden Blick diesem Ort nicht die gebührende Berücksichtigung bringen würde (für) seine Bewohner. Dann habe ich mit Hilfe von Léo Battle und unterstützt von Stephane Moscato die Gebäude in eine Farbfolge umgeformt. Der Winkel der schrägen Linien bezieht sich auf einen Moment des Tageslichts, wenn die Schatten des ersten Gebäudes das zweite Gebäude überqueren, und verstärkt diese Vorstellung eines kollektiven Lebensraums, indem die Perspektiven und Funktionen verschmelzen.“

Tarek Benaoum ist ein wahrer Meister der Kalligrafie. Dies bewies er auch schon 2015 in der Völklinger Hütte im Saarland, in der der aus Marokko stammende Künstler einen ganzen Raum gestaltete.

Blo, aka Claude Blo Ricci, ist ein vielseitiger Künstler. Er stellte dieses Mural im Juni 2022 fertig.

Blo

Titel: Les Nouveaux Ateliers

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